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Echte (Lebens-)Geschichten die Mut machen und informative Themen über das Leben mit Beeinträchtigungen.

Podcast: Wie das Arbeits-Integrationsprojekt MAIA den KlientInnen wieder neuen Lebensmut schenkt

„Der vkm hat mein Leben gerettet!“

Suzan Sen ist eine gestandene (Geschäfts)frau:

Sie leitete bis 2016 einen großen Friseur- und Kosmetiksalon in Hamm mit mehreren Angestellten, häufigen 18-Stunden-Tagen und viel Verantwortung.

Es kam, wie es kommen musste: Suzan erlitt einen Burn-Out und musste eine sehr lange Pause machen, damit ihr Körper und ihre Seele sich von dem Stress erholen.

Sie war mehrere Jahre in therapeutischer Behandlung, bis sie dann mehr oder weniger zufällig auf das Arbeitsintegrationsprojekt MAIA (Maßnahme zur Aktivierung und Integration auf den ersten Arbeitsmarkt) des vkm stieß.

„Hier bin ich wirklich aufgeblüht, das war das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Frau Sen heute rückblickend. „Ich hatte wieder eine Tagesstruktur mit interessantem Lehrplan. Deutsch und Englisch waren meine Lieblingsfächer. Wir haben aber auch gelernt, wie man sich richtig bewirbt, Grundlagen der EDV, 10-Finger-Schreiben und so weiter. Man lernt sehr viel und ist mit Menschen zusammen, die Ähnliches erlebt haben. Die Dozentinnen und Dozenten waren einfach toll und bei Problemen immer ansprechbar. Also für mich war MAIA einfach das perfekte Angebot zum perfekten Zeitpunkt.“

Nach Abschluss der Maßnahme hat Frau Sen jetzt wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß gefasst: Sie ist Geschäftsführerin und verantwortlich für die Buchhaltung in einem Friseursalon. Nur aus dem täglichen Geschäft mit den Kundinnen und Kunden hält sie sich bewusst heraus: „Ich weiß inzwischen, was ich mir selbst zumuten kann und was nicht“, sagt sie.

Sie ist jetzt selbst als Dozentin für MAIA tätig, möchte anderen KlientInnen helfen und dem vkm etwas zurückgeben: „Das gesamte System gefällt mir hier, dass man vorurteilslos aufgenommen wird lernt, sich selbst als Mensch wieder wertzuschätzen. Ich war selbst ganz unten und weiß, wie das ist. Man kann sich aus jedem Loch wieder herauskämpfen, man muss nur die Hilfe annehmen, die einem geboten wird. Zum Beispiel hier bei MAIA Projekt des vkm. Ich bin so dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe.“

Suzan Sen
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Podcast: 18 werden mit Behinderung - was ändert sich mit der Volljährigkeit?

Der 18. Geburtstag des eigenen Kindes ist für alle Eltern was Besonderes und für die Kinder der Schritt ins Erwachsenenleben. Doch wenn ein Kind mit Behinderung 18 wird, stehen für die Eltern einige zusätzliche Entscheidungen an, z.B.: Wer übernimmt die gesetzliche Betreuung des Kindes? Hat es Anspruch auf Grundsicherung? Was passiert, wenn das Kind ausziehen und selbständig wohnen möchte?

All diese Themen wurden in einem gemeinsamen Info-Abend des vkm, der EUTB (Ergänzende Unabhängige Teilhabe Beratung) und des Ambulanten Hammer Kinder- und Jugendhospizdienstes besprochen.

Zunächst gaben die beiden EUTB-Beraterinnen Silke Richwien und Daniela Weise einen Überblick über das Betreuungsrecht, Pflegestufen und Möglichkeiten der Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt. Dazu gab es Informationen zu finanziellen Unterstützungen wie Grundsicherung, Kindergeld oder Eingliederungshilfe.

Besonders spannend waren die Erzählungen zweier Mütter, deren behinderte Kinder bereits erwachsen sind:

Christines Sohn hat das Down Syndrom, wurde größtenteils inklusiv beschult und arbeitet inzwischen auf dem ersten Arbeitsmarkt, in der Küche einer Hammer KiTa. Möglich ist das durch eine Maßnahme der AWO in Kamen. Simone Niewerth vom vkm hat mit ihr gesprochen.

Susannes Sohn Alexander hat bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten und ist seitdem schwerst mehrfachbehindert. Sie schilderte eindrücklich, wie schwierig es für sie als Mutter war, sich nach Alexanders 18. Geburtstag bei der Pflege vom Amt „begutachten“ zu lassen.

Insgesamt war der Abend eine gelungene Mischung aus Information und regem Austausch der Eltern untereinander. Auch die online zugeschalteten Eltern beteiligten sich im Chat. Die Organisatorinnen von vkm, EUTB und Hospizdienst waren sich einig, dass sie eine solche Informationsveranstaltung künftig regelmäßig anbieten möchten und auch insgesamt die Zusammenarbeit zu vertiefen.

Podcast: Die EUTB in Hamm wird weiter vom Bund gefördert!

Der Hammer SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews hat im November 2022 die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in der Bahnhofstraße 4 in Hamm besucht – aus einem sehr erfreulichen Grund: Die EUTB Hamm in Trägerschaft des vkm wird für weitere sieben Jahre vom Bundesarbeitsministerium finanziert. „Dieses unabhängige Beratungsangebot ist ganz wichtig für Menschen mit Behinderungen, die schnell und einfach Hilfe und Unterstützung brauchen“, betonte Michael Thews. Seit Gründung der EUTB Hamm im Jahr 2018 werden jährlich rund 500 Beratungen durchgeführt.

Die Beraterinnen Silke Richwien und Daniela Weise unterstützen die Ratsuchenden bei Anträgen, vermitteln Kontakte zu Leistungsträgern oder Selbsthilfegruppen und bieten Informationsveranstaltungen für Betroffene und Mitarbeitende im sozialen Bereich an.

Die Geschäftsführung des vkm und das Team der EUTB freuen sich, jetzt Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum zu haben und die bislang sehr erfolgreiche Netzwerkarbeit weiter betreiben zu können – immer im Sinne der Menschen mit Behinderung in Hamm.

Foto (vlnr): Jennifer Buhla (vkm), Silke Richwien (EUTB), Michael Thews (MdB), Daniela Weise (EUTB), Wilm Schulte (vkm)
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