Öffnungszeiten: Mo. bis Do.: 9:00 – 16:00 Uhr | Fr.: 9:00 – 13:00 Uhr

Die Teilnehmerinnen unseres Deutschkurses für Migrantinnen bekamen jetzt in ihrer Gruppenstunde ein besonderes Highlight geboten: Die Hammer Buchhändlerin Margret Holota war als Vorleserin eingeladen. Und während sie aus einem Buch über Wünsche und Lebensträume vorlas, entwickelte sich unter den Frauen eine rege Diskussion über ihre eigenen Stärken und Hindernisse, die sie bereits überwunden haben – und das sind einige.

Denn das Besondere an diesem Sprachkurs ist, dass alle Teilnehmerinnen ein oder mehrere Kinder mit Behinderung haben, die während des Kurses von geschulten Kräften des vkm betreut werden. Für die Mütter ein ungewohnter Luxus, den sie aus ihren Heimatländern nicht kennen. „Als mein autistischer Sohn geboren wurde, war sofort klar, dass ich meinen Beruf als Bürokauffrau aufgeben muss, um mich um ihn zu kümmern“, erzählt eine junge Ukrainerin. „In Aserbaidschan gibt es keine Schule oder Freizeitangebote für Kinder mit Behinderung. Ich war rund um die Uhr allein verantwortlich“, stimmt eine Mutter von zwei mehrfach behinderten Jungen zu.

Etwa zehn Frauen aus sechs Nationen besuchen einmal in der Woche den Sprachkurs beim vkm Hamm in der Bahnhofstraße, der vom Amt für Integration der Stadt Hamm finanziert wird. Auf dieses Angebot aufmerksam gemacht wurden einige der Frauen über die Beratungsstelle EUTB, ebenfalls in Trägerschaft des vkm. Neben der deutschen Sprache lernen sie dort alltagspraktische Dinge, wie Formulare ausfüllen oder Arzttermine vereinbaren. Mindestens genauso wichtig ist aber auch der Austausch der Frauen untereinander: „Wir haben alle ähnliche Probleme und unterstützen uns. Wir sind Freundinnen geworden. Dass wir uns in diesem Kurs kennengelernt haben, ist wirklich ein Segen“, bestätigen alle Teilnehmerinnen.

Einmal im Monat gibt es eine besondere „Überraschung“ für die Frauen: Mit Geldern des Kommunalen Integrationszentrums (im Rahmen des Projektes KOMM-AN) werden kleinere Ausflüge, Bastelnachmittage oder eben Vorlesungen wie mit Margret Holota organisiert.

Das stärkt den Selbstwert der Frauen, fördert den „ganz natürlichen “ Sprachgebrauch und die Integration.

„Das Buch über die Lebensträume hat mir sehr gut gefallen. Das werde ich meinem Kind vorlesen“, sagt die Frau aus der Ukraine am Ende. „Dann lernen wir beide noch besser Deutsch und können später mal werden, was wir uns wünschen.“